Rockharz Open Air - 30 Jahre Rockharz wurde gebührend gefeiert.
Vier Tage dröhnte Heavy Metal durch den Harz.
Ca. 24.000 Fans feierten die Musik von knapp 60 Bands auf zwei Bühnen wo in alle denkbaren Richtungen lauter Musik gespielt wurde:
Death Metal, Power Metal, Thrash Metal - für jeden Besucher war etwas dabei. In diesem Jahr war ich das erste Mal auf dem Rockharz, leider konnte ich auch nur am Mittwoch und Donnerstag vor Ort sein. Das Rockharz Open Air 2023 war zweifellos ein Festival der Extraklasse!
Das Thema Inklusion lag und liegt dem Veranstalter sehr am Herzen und so wurden diverse Dinge angepackt und umgesetzt!
• Die Größe des Inklusionscamps wurde 2023 im Vergleich zum Vorjahr um das 2,5-fache vergrößert und beherbergte während des Festivals ca. 200 Menschen.
• Für den Zugang wurde eine eigene Rezeption, z.B. für die Ausgabe der Festivalbändchen und Fragen aller Art, eingerichtet, welche rund um die Uhr besetzt war.
• Das Team der Lebenshilfe Braunschweig war mit 24 Leuten vor Ort, welche 24 Stunden am Tag Pflegedienstleistungen aller Art angeboten haben.
• Das Sanitätshaus Werner & Habermalz gewährleistete einen mobilen Hilfsmittelverleih und Reperaturservice zum Beispiel für Rollstühle und Hilfsmittel aller Art.
• Die Firma Adam Hall unterstütze das Rockharz mit der Bereitstellung rollstuhlgerechter Überfahrbrücken an verschiedenen Schwerpunkten auf dem Festivalgelände.
• Das Inklusionsteam war und ist auch in der Zukunft, unter der E-Mail-Adresse inklusion@rockharz.com erreichbar um selbst kurzfristige Anliegen, während des gesamten Festivalbetriebes
erfolgreich lösen zu können.
Diese und andere Maßnahmen werden unter dem Projektnamen „Kultur für Alle“ in den kommenden Jahren weiter vorantreiben, um das Festival für Menschen mit Behinderungen aller Art weitestgehend
barrierefrei zu gestalten.
Für weitere Rückfragen steht Euch das Inklusionsteam unter inklusion@rockharz.com zur Verfügung.
Der erste Festivaltag begann am Mittwoch um 15:30 Uhr mit „Würdiger Auftakt“.
Die Spannung war riesig, wer das Rockharz eröffnen würde, dieses übernahmen ERIC FISH & Friends.
Eric Fish stand am Mikrofon, er sang die erste Strophe - den Bard’s Song von Blind Guardian. Nach der ersten Strophe kam ein weiterer Sänger auf der Bühne, es war Hansi Kürsch, Frontmann von
Blind Guardian und zusammen sangen die Männer im Duett. Unterstützend waren noch Peavy (Rage), DER SCHULZ (Unzucht) und Holly Loose (Letzte Instanz). Dies war ein Moment der Ruhe, Gänsehaut und
Vorfreude auf die kommenden Tage.
Mit dabei waren am ersten Festivaltag KneipenTerroristen, Exhorder, Tanzwut, Letzte Instanz, Angus McSix, Battle Beast, As I Lay Dying , MONO INC., Blind Guardianund hinter dem
angekündigten Surprise Act ab 0:30 Uhr versteckte sich Knorkator.
Tag 1 - Impression
ERIC FISH & Friends
KneipenTerroristen
Nach dem würdigen Auftakt von Eric Fish & Friends folgten die KneipenTerroristen aus Hamburg, die die Rock Stage übernahmen & schon auf ein gefülltes Infield schauen konnten. Als reine Böhse Onkelz Coverband, haben die 5 Jungs angefangen, mittlerweile haben sie eigene Songs die sich auch im Metal wiederfinden. Mir hat der Auftritt der KneipenTerroristen sehr gut gefallen.
Exhorder
Exhorder aus den USA fliegt als nächstes auf der Dark Stage ein. Bei der Old-School-Thrashern aus New Orleans hatte die musikalische Achterbahn so richtig Fahrt angenommen und konnte das Publikum mit ihrer einzigartigen Mischung aus aggressiven Riffs, intensivem Gesang bei Songs wie Slaughter In The Vatican oder Legions Of Death so richtig überzeugen.
Tanzwut
Mit Tanzwut hatten wir auf der Rock Stage nun richtige Mittelalterrocker stehen. Die aufwendig geschminkte und verkleidete Band liefert eine grandiose Performance ab. Tanzwut hatte leichtes Spiel mit seinen Fans und wussten durch beeindruckende Spielfreude zu überzeugen. Ihre Lieder führten zurück ans Meer. Der Teufel rief die Menge auf, ebenfalls ein Meer zu bilden, ein Meer aus Händen, um zu klatschen und Wellen zu schlagen. Mit Titeln wie „Freitag der 13.“, „Der Puppenspieler“, „Herrenlos und frei“, hat der Teufel und seine Gefährten für allerbeste Laune gesorgt. Die Grabenschlampen konnten hier die ersten Crowdsurfer des Tages abfangen.
Tag 1 - Impression
Letzte Instanz
Nun geht es weiter zur Dark Stage, bei der Holly Loose seinen zweiten Auftritt hatte, diesmal mit seiner Band Letzte Instanz, die in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal mit dabei war.
Zum ersten Mal gibt es auf dem Rockharz anfängliche Startschwierigkeiten, da wohl ein Techniker vergisst die Regler hochzuziehen, die Band machte das Beste aus dem technischen Problem und
überspielt die Panne souverän mit guter Laune. Die Dresdner Rocker habe ich zum ersten Mal auf dem Metal Frenzy Festival gesehen & auch hier hatte mir ihr Auftritt sehr gut gefallen. Es war
eine vorbildliche Performance und die Fans waren hin und weg.
Angus McSix
Als nächstes an der Reihe war Ex-Gloryhammer Frontmann Thomas Winkler - Kostüm-Metal vom Allerfeinsten.
Vor ihrem Auftritt von Angus McSix gab es lautstarke „Angus, Angus“- Chöre zu hören und die Band um ex-GLORYHAMMER Frontmann Thomas Winkler ließ sich nicht zweimal bitten. Angus McSix haben als
Band nicht nur mächtig Laune gemacht, auch haben sie schon eine beachtliche Fanbreite. Gitarristin Thalestris (Queen of the Lazer-Amazons of Caledonia) aka Thalìa Bellazecca nahm für mich einen
großen Raum ein, den sie auch zweifellos verdient hat. Thalìa Bellazecca, die an ihrer Gitarre eine beeindruckende Leistung abgab, war ein echter Hingucker für ALLE, dazu ist sie auch noch sehr
fotogen. Textsicher zeigten sich die Fans und reckten ihre Fäuste, um mit der Band gemeinsam in den Kampf zu ziehen.
Battle Beast
Die finnische Metal-Band Battle Beast ist von Beginn an gut drauf und hat auf der Dark Stage ihre Position eingenommen. Der Sound war vom ersten Moment an tadellos, sodass es umso mehr Freude brachte, der Band zuzuhören. Spannend wurden die Gesangseinlagen bei sanfteren Parts von Liedern, hier zeigte sich die Band vielseitig in puncto Melodie und Stimme. Die Besucher des Rockharzes bekamen eine gratis Gesangsstunde - im Gegenzug durften wir Battle Beast unseren Kampfschrei demonstrieren. Leider versagten wir, aber die Band nahm dieses mit Humor. Battle Beast machte ihre Sache zweifellos sehr ordentlich. Eine tolle Show!
As I Lay Dying
Mit rund 40-minütiger Verspätung kommen As I Lay Dying nun auf der Rock Stage. Zuvor standen nur wir Fotografen zusammen mit den Grabenschlampen herum. Das Publikum vertreibt sich inzwischen die Zeit mit vielfältigen Gesangseinlagen, z.B. den Hit der Toten Hosen „Eisgekühlter Bommerlunder“. Spektakulär war die Mülltonne, die wie ein Crowdsurfer über die Menge gereicht wurde. Die Grabenschlampen, haben den Behälter aufgefangen und sauber abgesetzt. Mit geliehenen Instrumenten gab es nach gut 40min Verspätung das erste Lebenszeichen der Band. Nach den ersten Liedern lieferte Frontmann Tim Lambesis eine Erklärung für die Verspätung ab. As I Lay Dying hatte wirklich Pech gehabt, denn am Flughafen sind ihre Instrumente verloren gegangen. In der verbleibenden knappen halben Stunde ballerten As I Lay Dying Hit auf Hit mit einer unglaublichen Power raus und ihr Auftritt wurde nach ca. 20min mit voller Leidenschaft beendet.
MONO INC.
MONO INC. war nicht nur für mich wieder ein Highlight auf dem Rockharz Open Air. Dichtgedrängt warten die Fans auf die Band, die mit kleiner Verspätung anfingen. Mit ihrer einzigartigen
Kombination aus melancholischer Atmosphäre und kraftvoller Musik hat sich die Band eine treue Fangemeinde erarbeitet. MONO INC. legt sich gut ins Zeug und mit Feuer wurde nicht gespart, so dass
einiges geboten wurde. Mit den Liedern „Wir sind die Raben, „Lieb mich“, „Princess of the night“ überzeugten die Hamburger Dark-Rocker alle Anhänger der Gothic- und Mittelalterszene, denn mit
Metal haben die Hamburger nach wie vor nichts am Hut.
In diesem Jahr, am 02.09. feiert MONO INC. ihre 20 Jahre Bandgeschichte.
Blind Guardian
Der Headliner des 30. Rockharz Festival am 05.07.: Blind Guardian! Nun gibt es beim Publikum kein Halten mehr und es sind gespürt alle 25.000 Festivalbesucher vor der Bühne versammelt. Hansi Kürsch ist sichtlich gerührt, es braucht auch nicht viel Bewegung, um die Fans zum Mitmachen zu animieren. In ihrem 80-minütigen Set ist jeder Song ein Treffer. Hits wie 'Welcome To Dying' oder 'Lord Of The Rings' zünden sofort und beim Bard’s Song wurde es richtig emotional. Die gestandene Kuttenträger lagen sich Arm im Arm beim Singen dieser Hymne. Das war ein würdiger erster Headliner. Die Power Metaller hinterlassen viele glückliche Gesichter.
Knorkator
Ein „Surprise Act” war noch für den späten Slot nach dem Headliner angekündigt. Knorkator, Deutschlands meiste Band der Welt! Sänger Stumpen entledigte sich im Verlauf des Sets progressiv und wir
durften seinen tätowierten Adonis Körper bestaunen. Im dritten Lied wurden wir Fotografen direkt auf die Bühne dirigiert und direkt nach dem dritten Titel „Die Welt wird nie wieder so, wie sie
vorher war“ mit einem herzlichen „Los verpisst Euch - wir müssen arbeiten!“ wieder runter zitiert – so liebe ich die Band. Knorkator verlangte mit ihrer Setlist die letzten Kraftreserven des
Tages von den Metalheads ab.
Der erste Festival Tag wurde dann mit „Zähneputzen, Pullern und ab ins Bett“ beendet. Eine gute Wahl um den ersten Tag zu beenden.