Schloss Randau - Von der Burg zum Schloss: Entwicklung und Glanz
Die Geschichte von Schloss Randau reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert. Zu jener Zeit errichteten die Ritter von Randau an diesem Ort eine Burg, um ihre Herrschaftsgebiete zu sichern. Im Verlauf
der Jahrhunderte wechselte das Anwesen mehrfach den Besitzer, bevor es im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft der Familie von Alvensleben eine prächtige Umgestaltung zu einem Renaissance-Schloss
erfuhr. Diese Epoche war geprägt von majestätischer Baukunst, weitläufigen Ländereien und einer blühende Landwirtschaft.
Es folgte eine bewegte Historie voller Besitzwechsel, Zerstörungen, Wiederaufbauten und Phasen des Verfalls. Bereits im späten 13. Jahrhundert wurde die Burg Randau von Bürgern Magdeburgs
eingenommen und zerstört. Mit dem Niedergang der Adelsfamilie im 19. Jahrhundert begann auch der Verfall des Schlosses. Verschiedene Eigentümer nutzten das Anwesen als Gutshaus, bis es nach dem
Zweiten Weltkrieg enteignet und dem Verfall überlassen wurde. Landwirtschaftliche Nutzung und Leerstand hinterließen deutliche Spuren am Gebäude.
Im Jahr 1863 gelangte das als Rittergut in den Besitz des Magdeburger Unternehmers und Kommerzienrats Paul Hennige. Dieser setzte sich engagiert dafür ein, verlorene Grundstücke zurückzukaufen,
um den ursprünglichen Umfang des Guts wiederherzustellen. 1885 entstand auf den Fundamenten des alten Gutshauses das heutige Schloss Randau. Neben verschiedenen Wirtschaftsgebäuden schließt sich
an das Schloss ein großzügiger Park an. Ursprünglich enthielt dieser typische Elemente solcher Anlagen wie einen Obelisken, ein Rondell, eine Brücke, eine Voliere, ein Gewächshaus, ein Erdgrab
sowie einen Aussichtsturm.
Um das Jahr 1890 wurden entlang der Schlossstraße weitere Wirtschaftsgebäude errichtet, von denen einige inzwischen verfallen sind. Zwischen 1968 und 1984 diente das Schloss als Grundschule;
anschließend wurde es als „Station junger Touristen“ genutzt. Teilweise Restaurierungen fanden in den Jahren 1985 und 1992 statt. Geplant war zunächst die Einrichtung eines Bildungszentrums, doch
dieses Vorhaben scheiterte an der Insolvenz des Investors PD Dr. Wyborski, der am 30. April 2001 unerwartet verstarb. Auch nachfolgende Projekte – darunter ein Golfhotel oder eine Einrichtung für
Demenzkranke – konnten aus unterschiedlichen Gründen nicht realisiert werden.
Seit August 2024 übernimmt das Unternehmen CONDOR Schutz- und Sicherheit den Schutz des Schlosses. Im Rahmen einer Zwangsversteigerung im Jahr 2024 gelangte Schloss Randau trotz angespannter
Haushaltslage in Magdeburg nach einem intensiven Bietergefecht wieder in städtischen Besitz - das Höchstgebot der Stadt lag bei 345.000 Euro. Seither hat sich wenig verändert – das Gebäude wirkt
weiterhin verlassen und baufällig. Jeder Tag des Leerstands bedeutet für das prächtige Bauwerk weiteren Verfall und erhöht letztlich den Aufwand für die Stadt Magdeburg erheblich.