Das 5. HelmFest Tag3 / 02.08.2025 Ein unvergessliches Metal-Erlebnis

Jetzt bin ich mit meinem ausführlichen Festivalbericht endlich beim Samstag angekommen. Und was soll ich sagen – vor einigen Jahren habe ich auf dem Metal Frenzy Festival angefangen, am letzten Tag immer frisches Hackfleisch und Brötchen mitzubringen. Mittlerweile ist das schon ein heiliger Brauch geworden, und so begann auch der Samstag auf dem Helmfest. Da ich Freitag nach dem Festival direkt nach Hause gefahren bin, machte ich mich am Samstag früh auf den Weg zu meinem Lieblingsmetzger, schnappte mir frisches Hackfleisch, danach schnell zum Bäcker und kaufte eine prall gefüllte Tüte Brötchen. Davor hatte ich bereits einen halben Sack Zwiebeln klein gewürfelt. Ach ja – als alles beisammen war, legte ich das frische Hack mit Kühlakkus in eine Tasche und düste los nach Büddenstedt. Dort angekommen waren meine Fotokollegen natürlich schon vor Ort. Dann wurde erst einmal gefrühstückt mit einem schön gekühlten Bier. So war der Grundstein für den Tag gelegt. 

Wir PressewiXXer – ach, so heißen wir ja auf anderen Festivals  – hier auf dem HelmFest sind wir die Presse Wichte, haben sich wieder versammelt, um unser obligatorisches Gruppenfoto zu schießen. Kommen wir nun zur Verlosung der Harley-Davidson aus dem Jahr 1975. Wer ein HelmFest-Ticket ergattert hatte, durfte bald vielleicht eine echte Harley sein Eigen nennen. Vor der Verlosung wurde der Tank noch sorgfältig gespült, ein neuer Vorderreifen montiert – und natürlich hat das Gefährt auch neuen TÜV bekommen. Immerhin soll der glückliche Gewinner damit sicher vom Festival nach Hause düsen können. Jeder, der ein Drei-Tages-Ticket besaß, hatte die Chance, die chromblitzende, schwarz lackierte Harley am Ende des dreitägigen Events mit nach Hause zu nehmen. Rebecca Börner-Pach schätzt die Zahl der qualifizierten Tickets auf rund 750. Die Chancen für alle, die bis zum Schluss durchhielten, standen also gar nicht so schlecht. Allerdings war Anwesenheit Pflicht: „Wird eine gezogene Nummer nicht umgehend eingelöst, wird neu gezogen,“ erklärt Rebecca Börner-Pach, Vorsitzende des HelmFest-Vereins.
Für die Verlosung und das Crew-Gruppenfoto wurde eigens im Line-up ein Zeitfenster reserviert. Unter den etwa 1000 Festivalbesuchern war auch die wohl bekannteste Metal-Oma Edelgard mit ihrer Tochter Daggi dabei. Die 96-Jährige aus Marke (Osterode am Harz) hat in der Metalszene längst Kultstatus erreicht. Zum HelmFest kam sie zum einen einer Einladung eines Crewmitglieds nach, die sie auf dem Rockharz-Festival bekommen hatte, und zum anderen wegen einer Harzer Band: Zappenduster. Martin Lehmann, Gitarrist der Band, schwärmt: „Dass Edelgard mit unserem Shirt hier ist, ist einfach nur ein Brett.“ Die gesamte HelmFest-Gemeinde freute sich riesig über den prominenten Gast und schien regelrecht darum zu wetteifern, ein Foto mit Edelgard und ihrem Metalator zu ergattern. Auch ich war total happy, als ich Edelgard beim diesjährigen Rockharz traf – da musste ich natürlich sofort ein Foto mit ihr machen. Sogar ein kleiner Junge (acht Jahre alt – und ich hoffe sehr, dass er mir verzeiht, denn seinen Namen habe ich vergessen) wollte unbedingt ein Bild mit Edelgard schießen. Mit 88 Jahren Altersunterschied in der ersten Reihe des HelmFests – das ist wirklich ein Brett! Und wie ich von dem Jungen erfahren habe, besuchte er schon mehrere Iron Maiden-Konzerte aber auch andere Konzerte von großen Bands waren schon dabei.
Vor der Verlosung gab es jedoch einen kleinen Zwischenfall, der bei mir und vielleicht auch bei euch Besuchern für Gänsehaut sorgte – bei mir liefen sogar Tränen in den Augen zusammen. Die Ansprache des zweiten Vorsitzenden war nämlich extrem emotional. Beim Auftritt der Band „The Spirit“ fiel gleich dreimal die Technik aus, was den Sänger zu einem frustrierten Aufruf bewegte: Er forderte den „Elektriker auf, seinen Arsch schnellstmöglich auf die Bühne zu bewegen“. Der Fehler wurde schließlich gefunden und behoben, sodass es weiterging mit melodischem Death-Black-Metal. Als die Band ihren Gig beendet hatte, ließ der Sänger noch eine weniger freundliche Bemerkung fallen: Trotz dreier technischer Ausfälle während seines Auftritts sollte man sich doch etwas beherrschen können. Sebastian Pach, ließ seiner Wut auf die Band freien lauf, und alle Besucher des HelmFestes standen hinter ihm. Eigentlich habe er ja nichts sagen wollen, aber wir haben hier 140 Ehrenamtliche Helfer und „Egal was hier für eine Scheiße auf der Bühne erzählt wird“,  gewandt ins Publikum, an sein Team „ihr macht hier alle einen super Job.“ und bedankte sich dafür. 
Thomas Roehse, ein Freund des Orgateams, bot seine Harley an und sie wurde unter den Käufern eines Drei-Tages-Tickets verlost. Die Gewinnerin war Britta Nika aus Helmstedt. „Das ist so geil“, sagt sie kurz nach der Verlosung. „Sowas hätte ich mir nie allein leisten können.“ 


Das Foto von der Harley-Davidson ist vom Veranstalter

Holzen

Was wäre ein Festival ohne eine ordentliche Portion Schlamm oder Staub? Die Bilder aus Wacken verdeutlichen das eine Extrem, während die glühende Hitze beim Rockharz, bei der ich fast dahingeschmolzen wäre, das andere darstellt. Und dann gibt es da noch das Helmfest. Kaum Regen und nur leicht aufgeweichter Boden. Während Wacken im Matsch versinkt, bleibt die Stimmung in Büddenstedt ungebrochenKommen wir nun zu den musikalischen Highlights. Der Samstag des HelmFests begann mit brachialem Thrash Metal aus Braunschweig. Die drei Brüder der Gruppe Holzen legten mit kraftvollen Riffs und aggressiven Beats den perfekten Grundstein für den Tag. Diese Band war einfach der absolute Hammer. 

Zappenduster

Death Metal – das ist Musik für echte Hardcore-Fans. In einer Spielzeit von rund 40 Minuten servierte Zappenduster einen facettenreichen, melodischen Death Metal, der gelegentlich in frostige Schwarzmetall-Gefilde eintaucht und bei „Martyrs And Liars“ sogar in schleppenden, groovigen Grindcore abdriftet. Man spürt deutlich, dass die Wurzeln tief im klassischen Heavy Metal verankert sind, was sich besonders bei den Melodien, Gitarrensoli und Harmonien bemerkbar macht. Auf ihrer Homepage dankte die Band allen Metalheads, Veranstaltern, Fotografen, Stage-Hands, Crewmitgliedern, Caterern und Freunden für diesen großartigen Tag beim HelmFest. „Wir haben es sehr genossen, Teil des Festivals 2025 zu sein und kommen gerne wieder.“ Ein weiterer Dank geht an Edelgard für ihre tatkräftige Unterstützung und den Rückhalt.

Scarblade

Wer sich in die Welt der schwedischen Musik stürzen will, kommt an Scarblade nicht vorbei – sie bieten im Heavy Metal alles, was das Herz begehrt: mitreißende Hooks und oft wunderschöne, eingängige Melodien. Ihre kraftvollen Songs zogen das Publikum vom ersten Ton bis zum letzten Akkord in ihren Bann. Nach ihrem Gig erreichte die Stimmung auf dem Helmfest einen absoluten Höhepunkt – ein klarer Beweis dafür, dass die Band den Nerv der Metal-Gemeinde genau getroffen hatte.

GUN BARREL 

Die Kölner Band GUN BARREL hat ordentlich Staub aufgewirbelt. Mit unbändiger Power und jeder Menge unverblümter Attitüde liefern sie gnadenlos ab, ballern aus allen Kanonen und beweisen eindrucksvoll, dass echte Authentizität und erstklassige Musik mühelos zusammenpassen. Beer, Sweat and RocknRoll forever.

REZET

REZET haben sich als Wegbereiter der New Wave of Thrash Metal einen Namen gemacht und sind seit zwei Jahrzehnten unermüdlich unterwegs. Im Jahr 2024 brachten sie ihr neuestes Werk „Rezet“ heraus, das sie seither mit voller Energie auf unzähligen Bühnen präsentieren. Direkt vor der Bühne tummeln sich die Headbanger, die ihre Matte kreisen lassen. REZET legen ein derart hohes Tempo vor, dass Verschnaufpausen nahezu ausgeschlossen sind. Als ihr Set auf dem HelmFest zu Ende geht, sind wir komplett am Ende – aber glücklich ausgelaugt.

The Spirit

Beim Auftritt der Band The Spirit kam es gleich dreimal zu einem technischen Ausfall, was den Sänger zu einem energischen und verärgerten Appell veranlasste: Er forderte den „Elektriker auf, seinen Arsch schnellstmöglich auf die Bühne zu bewegen“. Schließlich konnte die Störung lokalisiert und behoben werden, sodass ihr Gig mit melodischem Death-Black-Metal fortgesetzt werden konnte. Persönlich habe ich den weiteren Verlauf des Auftritts nicht verfolgt.

Welicoruss

Die Symphonic-Black-Metal-Band Welicoruss aus Nowosibirsk, einer sibirischen Metropole in Russland, legt beim HelmFest ordentlich los. Der Name „Welicoruss“ stammt historisch gesehen aus der Bezeichnung für den nordöstlichen Teil des alten Russlands. Zudem verweist der Name auf den russischen Revolutionär Tschernyschewski. Musikalisch bewegt sich die Gruppe mit ihrer düsteren und kraftvollen Klangwelt hauptsächlich im Black-Metal-Genre, greift dabei aber auch auf traditionelle Folklore-Melodien zurück und integriert symphonische Elemente in ihre Stücke. Die Texte, das Gesamtkonzept und die Ideologie der Band schöpfen ihre Inspiration aus altrussischer und skandinavischer Kultur, orientalischer Philosophie sowie heidnischem Erbe. Die Band war heiß wie Feuer, die Menge sofort elektrisiert – ein absoluter Abriss!

 Lacrimas Profundere 

Die Rampensau Julian Larre von Lacrimas Profundere  - Der Finne mit der tiefen Metal-Voice rockt mit Leidenschaft seit 2018 bei dem Quartett. Mit einem melodischen Donnergrollen beginnt das Set: mit Obscurity.  Auf “A Cloak Woven of Stars” folgt das düstertraurige „My Release In Pain“ sowie “My Velvet Little Darkness” und weiter geht der 75 minütige wilde Ritt durch die Dark Metal-Landschaft. Mit ”Father of Fate" endete ihr Gig.

FIIIIIX

 Als abschließende Band des Abends stiegen FIIIIIX aus Dresden auf die Bühne – und legten direkt mit dem Doppelpack „Robots broke my Heart“ und „Abracadabra“ los, das ein gefährlich eingängiges Ohrwurmpotenzial entfaltet, das sich nach und nach festsetzt. Dass es auch ohne süßliche Übergänge funktioniert, demonstrieren „Online Kicks“ und „Breathtaker Deathbreaker“ eindrucksvoll. Die stellenweise eher kühlen elektronischen Klangfarben, mit denen sich die Band wohltuend von den sonst meist dauergrinsenden Glücksbärchiebands im gleichen Genrebereich unterwegs sind, ist durchaus ernstzunehmen. Also wer sich bisher angesprochen fühlt der sollte Fiiiiix mal antesten. 


Mein Fazit:
Mit einem rundum grandiosen Festival hat das HelmFest auch dieses Jahr erneut bewiesen, dass es sich fest im Veranstaltungskalender der Region verankert hat. Es war schlichtweg der Wahnsinn! Und vor allem: Es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Wirklich eine geballte Ladung pure Freude! Dabei sollte man nicht vergessen: So ein Festival bedeutet immer eine ordentliche Portion Schweiß und Einsatz. Doch diese Anstrengung hat sich definitiv gelohnt. Besonders lobenswert ist das fantastische Team, das wir jedes Jahr an unserer Seite wissen – alle Helferinnen und Helfer sind komplett ehrenamtlich im Einsatz! Ob beim Aufbau, der Nachtwache, Bandbetreuung, Stage Hands, Technik, Merchandising, Gastronomie oder als Ordner*innen – alles einfach nur spitze! Die Bands fühlten sich pudelwohl und haben das auch klar zum Ausdruck gebracht. Ohne Ausnahme! Das ist für ein Festival wirklich das A und O. 
Und nun ist es kurz vor ein Uhr, Zeit Abschied zu nehmen, und ich machte mich auf den Heimweg. Gegen drei Uhr bin ich dann völlig erledigt in mein Bett gefallen.

 

Und nun noch ein paar Impressionen

Klingt erstmal simpel – aber ich wurde schnell eines Besseren belehrt.
Da stehe ich also auf dem HelmFest und quatsche mit der wunderbaren Anke, als sie plötzlich sagt: „Ich habe HOLI Pulver dabei.“ Ich so: „Mega, das wollte ich schon ewig mal ausprobieren!“ Kurz noch ein paar Posen im Netz rausgesucht und ab ging die Post. Meine Vorfreude war riesig. Schnell zu meinem Auto, Regenschirm geschnappt, denn der musste unbedingt mit. Sandra war meine rechte Hand, um das Pulver zu verteilen, und Olli sowie Detlev hatten sich angeschlossen, um selbst Fotos zu machen. Wir haben uns gegenseitig mit Tipps versorgt, um in der kurzen Zeit das Maximum aus dem Shooting herauszuholen. Die Freude war echt groß! Zurück am Pressezelt hieß es dann: „Ran an die Fotos!“ Und was soll ich sagen – die Enttäuschung war groß. Leider kam nicht annähernd das Ergebnis raus, das ich mir erhofft hatte. Mein Fazit: Das Pulver macht genau, was es will – und nicht immer das, was du planst. Nach diesem spontanen Holi-Shooting weiß ich jetzt genau, wie ich es beim nächsten Mal anders angehen würde. Man lernt eben nie aus – und zum Glück ist das so! Danke dir, liebe Anke, du bist ein echtes Traum-Model! Wenn du Lust hast, wiederholen wir das Ganze gern – mit anderem Licht, damit die Farben richtig knallen, und einer noch geiler Location. Das ist also mein erstes Ergebnis mit Holi Pulver – und ehrlich gesagt bin ich nicht zufrieden damit.

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