Rockharz Open Air 2025 - Mega-Festivals an der Teufelsmauer
Staub, Sturm und Headbanging – das ROCKHARZ rockt erneut!

Nach einigen Tagen, in denen ich meine Staublunge ausgehustet und den fehlenden Schlaf nachgeholt habe, ist es nun an der Zeit, das Rockharz 2025 Revue passieren zu lassen. Das Festival in
Ballenstedt ist Geschichte – und wir haben die Gluthitze am Mittwoch erfolgreich überstanden. Bei Temperaturen von über 38 Grad startete das Rockharz-Festival auf dem Flugplatzgelände unterhalb
der Teufelsmauer mit rund 25.000 begeisterten Fans aus ganz Deutschland und darüber hinaus.
Dank eines neuen, farblich kodierten Anreisekonzepts verlief die Anfahrt in diesem Jahr besonders reibungslos. Klar ausgewiesene Routen führten die Besucher direkt ab der Autobahn zu den
jeweiligen Campingbereichen – vom Caravan Park bis hin zum Standardcamping. Dadurch konnten Staus weitgehend vermieden werden, was zur entspannten Stimmung beitrug.
Auch auf dem Festivalgelände zeigte sich die Organisation als äußerst durchdacht: Zahlreiche Trinkwasserstellen, zusätzliche Schattenbereiche sowie ein spontaner Clou – zwei Wasserkanonen zur
Abkühlung am Eingang und vor der Dark Stage – halfen den Besuchern, der Hitze effektiv zu trotzen.
Mit knapp 60 Bands auf zwei Bühnen bot das ROCKHARZ 2025 erneut ein vielfältiges musikalisches Spektrum: Heavy-, Power- und Thrash-Metal, aber auch Gothic, Folk, Mittelalter-Rock und
Industrial-Sounds vereinten sich zu einem Programm, das Fans sämtlicher Subgenres begeisterte.
Dann öffnen sich pünktlich um 15 Uhr die Schleusen und der Frühstart geht glatt über die Bühne. Am Merchandise-Stand bildeten sich lange Schlangen, und am Abend waren die ersten T-Shirt-Größen
bereits ausverkauft.

Endlich können wir wieder gemeinsam feiern – Rockharz verbindet!
Running Order – Mittwoch, 2. Juli 2025
Dark Stage:
EXCREMENTORY GRINDFUCKERS - APRIL ART - RHAPSODY OF FIRE - DARK TRANQUILLITY - APOCALYPTICA - SOULFLY
Rock Stage:
TÝR - PRIMAL FEAR - INSOMNIUM - CLAWFINGER - SAXON

Excrementory Grindfuckers
Die Hitze ist unerträglich, der Schweiß rinnt in Strömen, und das Rockharz-Festival meint es ernst – um 15:30 Uhr eröffneten die Excrementory Grindfuckers die Dark Stage des Rockharz 2025 und katapultierten uns direkt in den Wahnsinn. Mit dem alten EAV-Klassiker „Fata Morgana“ machten sie deutlich, dass sie nicht nur jede Menge Spaß im Gepäck haben, sondern auch die passenden Songs, um den Tag unvergesslich zu machen. Sie legten den Grundstein für eine Festivalwoche der Extreme.
Týr
Kaum verklang der letzte Ton ihres Grindcore, zog mit Týr der nächste Sturm auf das Publikum zu. Die Wikinger von den Färöer-Inseln kehrten nach über einem Jahrzehnt auf die Rockharz-Bühne zurück. Die Viking-Metaller hatten nicht nur eingängige Melodien im Gepäck: Heri Joensen und Hans Hammer wechselten sich bei den Gitarrensoli ab und sorgten damit für offene Münder. Wer bei den Temperaturen auf eine frische Brise von den Färöer-Inseln gehofft hatte, wurde stattdessen mit einer feurigen Performance überrascht – ein monumentaler Moment in der glühenden Nachmittagshitze.
April Art
Anschließend übernahm April Art die Führung auf der Dark Stage. Flammenstöße schossen empor, rote Luftballons hüpften durch die Menge, und die Energie steigerte sich durch mitreißende Lieder sowie deutliche Ansagen spürbar. Frontfrau Lisa-Marie setzte noch einen drauf: Mit einer riesigen Wasserspritze sorgte sie für eine willkommene Erfrischung im Publikum. Die Grabenschlampen versprühten Wasser mit einem Feuerwehrschlauch in die vorderen Reihen, während eine Wasserschneekanone zu einer kraftvollen Wasserkanone umfunktioniert wurde.
Primal Fear
Primal Fear setzten ihren Auftritt auf der Rock Stage nahtlos fort. Die Band ist bereits mehrfach beim Rockharz-Festival zu Gast gewesen und begeistert mit klassischem Heavy Metal sowie einer Vielzahl bekannter Hits. Ihr sympathisches Auftreten sorgte dafür, dass das Publikum – trotz der sommerlichen Hitze – schnell in Stimmung kam.

Rhapsody of Fire
Besser spät als nie - mit fast 20 Minuten Verspätung kamen schließlich Rhapsody of Fire auf die Bühne. Musikalisch bieteten die Italiener alles, was das „Rockherz“ begehrt. Trotz der Verzögerung verwandelte sich ihr Auftritt in einen der eindrucksvollsten Höhepunkte des Tages.
Insomnium
Als sich die Sonne langsam dem Horizont näherte, wurde es musikalisch düsterer – Insomnium betraten die Rock Stage. Die finnischen Meister des Melodic Death Metal erhöhten spürbar den Härtegrad, ohne auf emotionale Tiefe zu verzichten. Hits wie „While We Sleep“ kam noch mehr richtig Leben in die Bude und das Publikum singt die Textzeilen sicher mit.
Dark Tranquility
Dark Tranquility zählen zu den ganz Großen des Melodic Death Metal und setzten die düstere Klangreise auf der Dark Stage eindrucksvoll fort. Während die Sonne langsam untergeht, neigt sich ein ein fantastischer Gig zu Ende. Die Band überzeugte auf ganzer Linie mit ihrer mitreißenden Performance.
CLAWFINGER
CLAWFINGER auf der Rock Stage – sie sind zurück, nicht um die Welt zu retten, sondern um lautstark und kompromisslos ihre Botschaft zu verkünden. Mit dem Song „Scum“ senden sie einen direkten Gruß aufs Grinsebrett: ein roher, kraftvoller und brutal ehrlicher Punk-Rap-Track, der voll ins Schwarze trifft. Der messerscharfe Text wirkt wie ein Schlag ins Gesicht. Ihr Auftritt wurde mit tosendem Beifall gefeiert, und der Sänger gab uns zum Abschluss noch den freundlichen Rat mit auf den Weg, mehr Wasser zu trinken.
APOCALYPTICA
Um 22:05 Uhr betritt APOCALYPTICA die Bühne und eröffnet mit den charakteristischen Cello-Klängen ein mitreißendes METALLICA-Set. Damit ist die Marschrichtung des Abends klar vorgegeben. Die Umsetzung des Metallica-Klassikers „Creeping Death“ ist ein kraftvoller Höhepunkt, der sofort für Stimmung sorgt und vom anschließenden „Enter Sandman“ noch übertroffen wird. Die anwesenden Kehlen zeigten sich textsicher – eine Voraussetzung, die den gesamten Abend über wichtig bleibt, da APOCALYPTICA ohne Sänger auftreten. Mit dieser mutigen Entscheidung überzeugen die Cello-Metaller eindrucksvoll und ernten dafür sehr lauten Applaus.
Saxon
Mit Saxon betrat anschließend ein wahrer Gigant des klassischen Heavy Metal die Bühne. Die britische Legende aus der Ära der New Wave of British Heavy Metal war nicht nur ein besonderes Highlight, sondern in diesem Jahr leider auch eine Seltenheit. Wie die Band über Social Media mitteilte, müssen Saxon aufgrund gesundheitlicher Probleme von Sänger Biff Byford insgesamt zehn geplante Konzerte im Sommer absagen. Gute Besserung, Biff - eine schnelle und vollständige Genesung! Mit kraftvollem Sound und unbändigem Elan eroberten sie die Bühne und bewiesen eindrucksvoll, warum sie an diesem Abend als Headliner gesetzt waren. Wer bei Songs wie „Motorcycle Man“, „Power and the Glory“ und „Heavy Metal Thunder“ nicht mitgeht, dem fehlt wohl das wahre Metal-Gefühl.
Soulfly
Doch der Tag war noch lange nicht vorbei. Wenn sich die explosive Mischung aus Nu Metal, Thrash Metal und lateinamerikanischen Rhythmen ankündigt, kann es nur Soulfly sein. Die legendäre Band um Frontmann Max Cavalera ist seit über 25 Jahren eine feste Größe in der Metal-Szene. Mit messerscharfen Riffs, kraftvollen Vocals und einem intensiven Trommelgewitter rissen Soulfly das Infield ein weiteres Mal vollständig nieder. Das Publikum war begeistert und feierte die Gruppe frenetisch – Moshpits und ausgiebiges Headbanging inklusive.
Der erste Tag des Rockharz Open Air 2025 war ein mitreißendes Spektakel voller Leidenschaft und Energie. Bei hochsommerlichen Temperaturen präsentierten 11 Bands auf zwei Bühnen ein abwechslungsreiches Programm, das die Besucher mit kraftvollen Klängen und intensiver Atmosphäre begeisterte. Laut, heiß und voller Leben – ein Auftakt, der keine Wünsche offenließ.
Kommentar schreiben