Sitzordnung im Standesamt, Kirche, Freier Trauung und in der Hochzeitslocation: Ein Leitfaden für Eure Hochzeit
Heute dreht sich alles um die Kunst der Sitzordnung! Unabhängig davon, ob ihr im Standesamt, in der Kirche oder bei einer Freien Trauung feiert – es gibt einige wertvolle Hinweise (insbesondere
aus der Perspektive einer Hochzeitsfotografin), die ihr kennen solltet. Doch wie immer gilt: Alles kann, nichts muss. Es macht Sinn, sich über einige traditionelle Regeln im Klaren zu sein, um
diese bei Bedarf kreativ zu brechen!

Sitzordnung im Standesamt
Das Standesamt ist der erste Halt für jedes verlobte Paar, denn schließlich ist die offizielle Anmeldung zur Eheschließung unerlässlich! Bereits bei der Anmeldung fragt man nach dem gewünschten
Standesamt. Einige Standesämter verfügen nur über einen Trauraum, während andere verschiedene Locations oder sogar Außenstellen an außergewöhnlichen Orten anbieten.
Die Trauräume sind in der Regel nicht für 300 Gäste ausgestattet, sondern bieten Platz für 10 bis 30 Personen durchschnittlich (Ausnahmen bestätigen die Regel). Oft gibt es zwar die Möglichkeit
für zusätzliche Gäste, allerdings müssen diese dann stehen.
Ein Fakt, den ihr beachten solltet: In jedem Trauraum gibt es lediglich einen Tisch mit Stühlen für den Standesbeamten, das Brautpaar und zwei Trauzeugen. Oft sitzt die Braut auf der rechten Seite vom Bräutigam, während die Trauzeugen daneben Platz nehmen (denkt an die Ausweise!). Fragt bei der Anmeldung und bei der Auswahl des Trauraums nach, wie viele Sitzplätze tatsächlich vorhanden sind. Die vorderen Reihen sind normalerweise der Familie vorbehalten; mindestens Oma und Opa sollten auf jeden Fall einen Platz bekommen!
Sitzordnung in der Kirche
In der Kirche ist in der Regel deutlich mehr Platz vorhanden, so dass alle Gäste bequem sitzen können. Der Bräutigam und sein Trauzeuge sind oft die Ersten, die ankommen und die Gäste begrüßen
dürfen – praktisch also als kleine Platzeinweiser. Hier habt ihr die Freiheit, entweder die beiden Gangseiten nach Familien zu trennen oder eine freie Platzwahl zu ermöglichen.
Die vorderen Reihen sind für Familienmitglieder reserviert, ebenso wie für Trauzeugen und eventuell Personen, die Fürbitten vortragen. Achte darauf, dass sich eure Gäste nicht zu sehr verteilen
und bevorzugt im Bereich des Altars Platz nehmen – immerhin möchten alle die Zeremonie hautnah miterleben!
Die Braut wird in vielen Traditionen von ihrem Vater oder einer anderen nahestehenden Person begleitet. Natürlich kann sie auch allein in die Kirche einziehen; dennoch kann eine Begleitung eine
große Stütze sein (gerade wenn das Kleid voluminös ist)! Beim Einzug geht die Braut gewöhnlich auf der linken Seite und beim Auszug zusammen mit dem Bräutigam auf der rechten Seite.
Tipps von einer Hochzeitsfotografin
Achtet darauf, wie viel Platz während einer Freien Trauung für mich als Fotografin bleibt, um mich um euch bewegen zu können, ohne eure Gäste zu stören. Gibt es einen Zugang hinter dem Trautisch?
Ist es möglich, seitlich an den Gästen vorbeizukommen? Könnte ich den Bereich rund um den Ort umrunden? Sollten nur eingeschränkte Möglichkeiten bestehen, könnte es sinnvoll sein, eure Stühle und
den Trautisch nicht traditionell gegenüberzustellen, sondern seitlich und offener nach vorne – so kann ich euch besser von vorne sowie eure Reaktionen festhalten.
Besprecht im Vorfeld auch mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin ab, wo ich während der Zeremonie stehen kann und in welchen Momenten ich gegebenenfalls näher herankommen darf. Ich bemühe mich stets
um solche Informationen; jedoch fehlt oft einfach die Zeit während der Trauung.
Wenn es aufgrund von Gegebenheiten nur möglich ist, euch von hinten zu sehen: Bitte interagiert miteinander! Es ist wunderschön, solche kleinen Gesten festzuhalten – ein Lächeln, ein Blick oder
Händchenhalten. Ich weiß, dass man vor der Trauung nervös sein kann – aber gerade euer Partner kann euch große Sicherheit geben.
Sitzordnung in der Location
Traditionell gibt es einen Brautpaartisch: Die Braut sitzt rechts vom Bräutigam; links von ihm sitzt die Mutter der Braut und daneben ihr Vater. Rechts neben der Braut findet sich der Vater des
Bräutigams und anschließend dessen Mutter. Auch Geschwister und Großeltern können an diesem Tisch platziert werden – hier sollte auf eine abwechselnde Sitzordnung zwischen Männer und Frauen
geachtet werden.
Das klingt einfacher als es häufig tatsächlich ist – deshalb könnt ihr auch hier selbst entscheiden, wie ihr eure Hochzeit gestalten wollt. Es ist wichtig, dass alle Gäste euch gut sehen können
und umgekehrt.
Die genaue Anordnung eurer Tische hängt selbstverständlich von der Location ab. Eine Vorbesprechung vor Ort ist daher unerlässlich – denn die Verantwortlichen müssen darauf achten, dass alle
Gäste zwischen den Tischen gut herumlaufen können und auch das Servicepersonal jeden Gast erreichen kann.
Teilt eure Gäste so auf, dass jeder mindestens eine Person kennt und sich mit ihr unterhalten kann. Ihr kennt eure Gäste am besten und wisst genau, wer gut zusammenpasst! Wenn viele Kinder
eingeladen sind, könnte ein separater Tisch nur für sie eine gute Idee sein.

Und woher wissen die Gäste ihren Platz?
Ein klarer Tischplan mit Namenskarten ist unbedingt erforderlich! Für den Tischplan könntet ihr originelle Tischnamen wählen (anstatt einfach „Tisch 1“ bis „7“ zum Beispiel „Tisch Iron Man“, „Tisch Captain America“ oder „Tisch Gryffindor“). Hauptsache: Es passt zum Motto eurer Hochzeit!
Tipps von einer Hochzeitsfotografin
Stellt sicher, dass vor eurem Tisch keine hinderlichen Säulen stehen! Hebt eure Sitzplätze durch besondere Deko oder größere Blumen hervor. Behaltet genau im Kopf, wer eingeladen ist und wo sitzt
– falls ihr während eurer Begrüßungsrede auf die Tische eingehen möchtet!
Das waren meine Tipps zum Thema Sitzordnung! Viel Spaß beim Planen eurer Traumhochzeit!
