Hochzeitsfotografie - Tipps für Hobbyfotografen

Erste Hochzeit fotografieren – Meine Hochzeitsfotografie Anleitung

Die Hochzeitsfotografie ist sehr umfangreich, fordernd und belohnt am Ende doch mit guter Laune und tollen Fotos.

 

In den Beitrag habe ich sehr viel Zeit investiert und ich gebe dir hier 1:1 meine Erfahrungen aus gut sechs Jahren Arbeit als Hochzeitsfotografin an dich weiter.

 

Du möchtest deine erste Hochzeit fotografieren, weißt nicht, was auf dich zukommt und benötigst Tipps für die Hochzeitsfotografie? Mit meinem Tipps möchte ich dir dabei helfen, erfolgreich deine erste Hochzeit zu fotografieren. Ich erkläre dir, welche wichtigen Schlüsselmomente du auf der Hochzeit fotografieren musst.

 

Bevor du deine erste Hochzeit fotografierst, solltest du einige Dinge wissen. Schließlich ist es eine verantwortungsvolle Aufgabe am Hochzeitstag das Brautpaar zu begleiten und für sie die schönsten Momente einzufangen.


Folgende Dinge solltest du erfüllen, um eine erste Hochzeit fotografieren zu können:

  • Du fotografierst nicht nur im Automatikmodus deiner Kamera sondern im "M"-manuell Modus.
  • Du kennst deine Kamera auswendig, damit du die Einstellungen nach Bedarf schnell bedienen kannst.
  • Du kannst auf unterschiedliche Lichtsituationen blitzschnell reagieren - z.B. Kirche, Rasenfläche mit strahlendem Sonnenschein, lichtdurchflutetes Foyer, Kerzenlicht oder Regenwetter
  • Du reagierst schnell auf Ereignisse und hast deine Kamera immer griffbereit - ein verpasster Moment beispielsweise bei der Trauung – kann nicht wiederholt werden.
  • Du besitzt das nötige Equipment wie Stativ, Ersatz-Akkus und verschiedene Objektive
  • Du kannst dich über einen langen Zeit konzentrieren - musst hochkonzentriert sein und deine Augen und Ohren überall haben, um keine wichtigen Momente für die Hochzeitsfotos zu verpassen.
  • Du legst eine dezente Zurückhaltung an den Tag, die das Brautpaar und die anderen Gäste am großen Tag nicht stört. Du darfst unter keinen Umständen aufdringlich oder störend agieren oder etwa in die Trauzeremonie eingreifen.
  • Du bist gut zu Fuß, denn du stehst und läufst den ganzen Tag, eventuell hast du am nächsten Tag Muskelkater
  • Eine Hochzeit ist ein freudiges Ereignis – Freundlichkeit und gute Laune ist also wichtig.
  • Kenne den Ablauf und die wichtigen Personen der Hochzeit wie Trauzeugen, Eltern etc.

Tipp: Bevor du jetzt zur Tat schreitest, mach dich mit dem Ablauf des Tages bekannt. Beschäftige dich auch mit den Eltern, den Trauzeugen und den besten Freunden, damit du genau weißt, wen du fotografieren solltest.


Du hast doch eine gute Kamera, magst du nicht unsere Hochzeit fotografieren? oder

Du fotografierst doch toll, magst du nicht unsere Hochzeit fotografieren?

Diese Frage kommt dir doch sicher bekannt vor und war wohl bei den meisten Hobbyfotografen, wie bei mir auch, die Eintrittskarte in die Hochzeitsfotografie.  Doch bevor du ja sagst, solltest du dir überlegen, ob du es auch wirklich willst. Es lastet ein gewisser Druck auf dir, gute Fotos abzuliefern. Falls du dich dem Vorhaben der Hochzeitsfotografie nicht gewachsen fühlst, kommuniziere dies offen und ehrlich. Du fotografierst Momente,  Brautpaar, Gäste und Kinder ab. Oft musst du Anweisungen geben, damit auch Tante Frieda im richtigen Moment lächelt.

Hochzeit fotografieren:

Infos und Ablauf

Checkliste:

So läuft beinahe jede Hochzeit ab.

Die folgende Liste zeigt dir die wichtigsten Ereignisse einer Hochzeit, die du fotografieren musst. Welche Motive bieten sich bei einer Hochzeit an?

  • Getting Ready, das Brautpaar macht sich für die Feier bereit. Frisur, Anziehen, Schminken, ein letzter Blick in den Spiegel – die Momente vor der Trauung sind wirklich schön.
  • First Look, das Brautpaar sieht sich zum ersten Mal im Hochzeitsstyling. Das sind sehr intime Momente.
  • Brautpaar Porträt-Fotoshooting, achte auch auf Details und spiele mit dem Licht und den Perspektiven. Fotografiere auch die Ringe und den Braustrauß im Detail. Hier fotografierst 60-90 min.

 

  • Eintreffen der Gäste, fotografiere die Gäste beim Eintreffen. Hier entstehen ein paar tolle Familienfotos
  • Trauung: jetzt beginnt jede Hochzeit dann offiziell. Sei es eine freie, kirchliche oder standesamtliche Trauung. Ringe anstecken, das Ja-Wort, das Unterschreiben, der erste Kuss als Paar – such dir einen tollen Platz, damit du alles Wichtige mit deiner Kamera einfangen kannst.

  • Gäste gratulieren dem Brautpaar: hier kannst du wunderschöne glückliche Momente einfangen, direkt von jedem Gast, Freund, Mutter und Verwandten. Nach den Gratulationen kann direkt ein großes Gruppenfoto folgen, je nachdem ob schon alle Gäste anwesend sind.
  • Sektempfang: egal ob direkt bei der Trauung oder bei der Feier-Location. Hier stößt das Brautpaar mit den Gästen an, man prostet sich zu, sodass du ein paar tolle Schnappschüsse aufnehmen kannst.
  •  Abendessen: Hier kannst du ein paar Fotos vom tollen Buffet machen. Lass die Leute danach aber in Ruhe essen. Oftmals ist zwischen den Gängen auch der Zeitpunkt für Reden und Aufführungen der Gäste. Daher solltest du die Kamera dennoch parat haben.
  • Hochzeitsfeier: vor dem Eintreffen der Gäste solltest du bereits Detailaufnahmen von Dekoration und Location anfertigen. Anschließend mischst du dich unter die Gäste und wartest auf Momente.
  • Tanz des Brautpaars, die Tanzfläche wird eröffnet. Die intimen Momente des ersten Tanzes sind dabei besonders wertvoll. Anschließend mischst du dich bei der Hochzeitsfeier unter die Leute.
  • Tortenanschnitt: Begleite das Brautpaar beim Tortenanschnitt, die Leute beim Essen in Ruhe lassen.

Deine Aufgabe ist es, alle Motive vom Getting Ready bis zu Abendessen und der Feier festzuhalten

Noch ein paar besondere Tipps zur Hochzeitsfotografie

 

Lieber zu viele, als zu wenig Fotos

 

von den besonderen Situationen/Momenten solltest du lieber ganz viele Fotos machen. Der Moment geht zu schnell vorüber und du hast kein passendes Foto gemacht. Gerade beim Anstecken der Ringe, beim Anschneiden der Hochzeitstorte oder auch beim späteren Hochzeitstanz solltest du deinen Finger immer auf dem Auslöser haben. So entgeht dir kein Moment und du hast später genügend Fotos, um die Schönsten auszuwählen.

 

Fotografiere in RAW

 

Nimm die Einstellung an deiner Kamera so vor, dass du deine Fotografien als RAW-Datei abspeicherst. Das bringt dir mehrere Vorteile. Zum einen speicherst du alle Bildinformationen, die der Sensor aufgenommen hat, zum anderen kannst du deine Fotos später umfangreicher mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten. Auch Fotos, die überbelichtet sind, kannst du so wieder herstellen und vernünftig bearbeiten, weil eben alle Informationen aufgenommen wurden.

 

Arbeite mit mindestens zwei Kameras

 

Als Hochzeitsfotograf arbeitest du am besten immer mit zwei Kameras – dann musst du weniger Objektive wechseln und hast immer ein Backup-Body dabei.

 

Ton abstellen

 

Schalte den Ton an deiner Kamera ab (Fokusbestätigung) – er wird die Hochzeit sonst nur stören und die Aufmerksamkeit auf dich lenken.

Schenk den Gästen deine Aufmerksamkeit

 

Was du ebenfalls im Blick behalten solltest, sind die Gäste. Sie sind gleichermaßen toll gekleidet und lassen sich in verschiedenen Situationen einfangen. Schenke ihnen Aufmerksamkeit und rücke sie ebenso in den Fokus wie das Brautpaar.

 

Auf das richtige Licht achten

 

Die Hochzeitsfotografie fordert alles von dir: grelles Party-Licht, Schatten, Wolken, strahlendes Sonnenlicht und schwaches Kerzenlicht. Beim Paarshooting sind die Lichtverhältnisse vorhersehbar. Doch bei der anschließenden Reportage in der Partylocation ist das Fotografieren gar nicht so einfach. Die Lichtverhältnisse entfallen deiner Kontrolle und können sich sehr schnell ändern. Der M-Modus deiner Kamera ist hier fast ungeeignet, da die Einstellungen zu lange dauern, - obwohl ich immer versuche im M-Modus zu bleiben. Nutze in wechselnden Lichtsituationen die Zeitautomatik und Auto ISO.  Zeitautomatik reagiert schneller als du es kannst und fängt die Lichtsituation gut ein.

 

Wechsle deine Perspektiven

 

Um das Brautpaar und alle Gäste immer mal wieder anders im Fokus zu haben, lohnt es sich, die Perspektive zu wechseln. Steh nicht nur auf einer Stelle, sondern sei aktiv auf der Jagd nach guten Fotos. Geh auf die Knie, geh um die Menschen drumherum und trau dich auch ungewöhnliche Blickpunkte einzunehmen.

 

Fotografiere nicht nur das Brautpaar, sondern auch die Gäste.

 

Tipp: Setze nicht nur auf Schnappschüsse, sondern erzähle eine Geschichte. Wenn beispielsweise der Brautvater die Braut zum Tanzen auffordert, kannst du die ganze Geschichte vom Anfang bis zum Ende mit deiner Kamera aufnehmen. Die Einladung, der Gang zur Tanzfläche und der anschließende Tanz stellen tolle Fotomotive dar.

Achte auf deine Kleidung

 

Damit du in der Menge der Gäste untergehst und nicht negativ auffällst, solltest du dich dem Anlass entsprechend kleiden. Jeans, T-Shirt und Turnschuhe solltest du im Schrank lassen und lieber auf schicker Kleidung setzen.
Kleide dich wie die Hochzeitsgesellschaft. Dann wirst du weniger auffallen.

 

Tipp: Ziehe bequeme Schuhe an, denn du wirst den ganzen Tag in Bewegung sein. Blasen an den Füßen kann an diesem Tag niemand gebrauchen.

 

Schaue nicht ständig aufs Display der Kamera – du wirst sonst Momente verpassen.


 

Erste Hochzeit fotografieren: Bevor es losgeht, checke diese Dinge

Der große Tag ist gekommen. Es geht los.

Damit du sicher vorbereitet bist, hilft dir die Hochzeitsfotografie Checkliste dabei, dich auf die Hochzeit vorzubereiten. Diese folgenden Dinge solltest du beachten, bevor du dich auf den Weg machst:

 

  • Reinige deinen Kamerasensor und deine Objektive, damit keine Partikel auf den Fotos zu sehen sind und führe ggf. eine Nassreinigung durch
  • Prüfe, ob die Akkus geladen sind und ob du genug davon eingepackt hast
  • Packe alle benötigten Objektive ein
  • Nimm genug leere Speicherkarten mit
  • Packe Blitze und Funkauslöser ein
  • Denk auch an geladene Batterien für die Blitze und packe Ersatzbatterien ein
  • Vergiss nicht, den Tagesablauf bzw. Zeitplan des Brautpaares mitzunehmen
  • Synchronisiere die Uhrzeit deiner Kameras am Tag der Hochzeit
  • Kenne die Vornamen des Brautpaares
  • Fahre rechtzeitig los – plane Pufferzeit für Stau ein

 

 

Was sollte ich besser nicht fotografieren?

Natürlich gibt es auch auf einer Hochzeit Momente, die besser nicht fotografiert werden sollten. Dort treten viele Menschen aufeinander und somit begegnen sich auch viele Meinungen und Ansichten, vielleicht geht es auch nicht immer so harmonisch zu, wie sich das Brautpaar gerne wünscht. Darüber hinaus gibt es auch Situationen wie etwa beim Essen, bei denen man ungern fotografiert werden möchte. In folgenden Situationen solltest du besser nicht fotografieren:

  • wenn eine Person, dir ausdrücklich sagt, dass sie nicht fotografiert werden möchte
  • in den Wasch- und Toilettenräumen
  • einzelne Personen beim Essen
  • Personen im privaten Gespräch
  • Personen beim Rauchen
  • weinende, schreiende Kinder

 

 

Grundausrüstung für die Hochzeitsfotografie

 

Als Fotograf, ist es wichtig, dass du eine gewisse Grundausrüstung hast, um auf alle Situationen zu reagieren.

Ich empfehle dir folgende Grundausrüstung wenn du eine Hochzeit fotografierst:

  • eine Hauptkamera und eine zweite Backup Kamera – im Idealfall identische Modelle
  • lichtstarke Festbrennweite im Bereich von 35mm, 50mm, 85mm & oder ein Standardzoom (24-70mm 2.8f)
  • ein Weitwinkelobjektiv für Gruppenfotos mit vielen Personen.
  • ggf. ein Teleobjektiv
  • mehrere Ersatz-Akkus
  • ausreichend Speicherkarten
  • Aufsteckblitze, die per Funk ausgelöst werden können
  • Reinigungszeug wie Mikrofasertücher und Blasebalg, Sensor-Swabs

 

Mit dieser Grundausrüstung kannst du schon einmal jede Hochzeit gut fotografieren und wirst alle wichtigen Bereiche in der Hochzeitsfotografie damit abdecken.

Zum Schluss - wie weiter oben beschrieben - ein paar kleine Infos zum Ablauf Hochzeit fotografieren:

 

Getting Ready fotografieren:

 

Du darfst das Getting Ready auf einer Hochzeit fotografieren, jetzt hast du die Möglichkeit mit stimmungsvollen Fotos die Reportage zu starten.

 

Oft ist das der Part des Hochzeitstages, an dem sich Braut und Bräutigam getrennt voneinander fertig machen. Hier hast du die Möglichkeit einen Teil der Hochzeit zu fotografieren, der besonders stimmungsvoll und mit viel emotionale Momente verbunden ist.

 

Beim Getting Ready der Braut würde ich hier maximal eine halbe Stunde Zeit zum fotografieren einplanen. Schöne Motive sind das Schminken und Frisieren oder wenn die Braut in ihr Kleid steigt - aber nur, wenn sie das möchte! Wichtig ist, das du dich als Fotograf vorher mit Braut und Bräutigam abstimmst und zu fragen, was beim Getting Ready fotografiert werden darf und was nicht – und halte dich dann auch bitte daran. Nicht jeder fühlt sich halb nackt vor einer Kamera wohl.

Beim Bräutigam brauchst du dafür etwas weniger Zeit. Oft sind die Fotos nach 10-15 Minuten schon fertig.

 

Triffst du auf sehr aufgeregte Braut, hilft es, wenn du ein bisschen mit der Braut redest. Sag ihr, wie toll sie ausschaut und dass es ein traumhafter Tag werden wird! Auch Smalltalk hilft ungemein, die Aufregung zu minimieren. Vergiss aber nicht, dabei ein paar Fotos zu machen!

Fotomotive für Sie:

  • Beim Schminken
  • Brautkleid - Detailaufnahmen des Brautkleids, der Schuhe, Strümpfe etc.
  • Beim Schmuck anlegen
  • Parfüm
  • Schmuck
  • Detailaufnahme Brautstrauß
  • Getränke


Auch hier wieder darauf achten, interessante Perspektiven zu wählen.

Fotomotive für Ihn:

  • Hemd zuknüpfen
  • Schuhe binden
  • Fliege oder Krawatte fest ziehen
  • Manschettenknöpfe
  • Ansteckblume
  • Parfüm
  • Schmuck bzw. Uhr
  • Getränke

 

Ggf. Spiegel und andere interessante Perspektiven mit einbeziehen.

 


 

First Look fotografieren

Oft wollen sich die Paare nicht erst in der Kirche und mit der ganzen Verwandtschaft im Hintergrund das erste Mal am Hochzeitstag sehen, sondern wünschen sich diesen Moment nur für sich allein.

Ja, das kann schon ein wenig inszeniert rüberkommen – aber auch das gehört zur Hochzeitsfotografie und wenn das Brautpaar das so möchte, dann ist das der richtige Weg für die Beiden.

Hier empfehle ich, eine Telebrennweite ab 85mm zu nutzen, damit das Brautpaar diesen Moment für sich alleine hat und nicht durch dich als Hochzeitsfotograf abgelenkt wird.

Zusätzliche Spannung und Emotionen kannst du aufbauen, wenn die Beiden sich nicht sofort zueinander drehen, sondern noch eine Weile stehenbleiben und den Moment ein paar Sekunden lang genießen.

 

Besonderer First Look für Vater & Tochter

Für alle Bräute, die eine besonders innige Beziehung zu Ihrem Vater haben, ist dieser Moment etwas ganz Einzigartiges!
Der “Vater-Tochter” First Look sorgt oft für mehr Tränen, als der Rest der Zeremonie.
Jetzt wird es für viele Väter greifbar, dass ihr kleines Mädchen HEIRATEN wird!

 

Trauung fotografieren

 

Bei der Trauung werden sich ganz von allein schöne Motive entwickeln.

Wenn du eine Hochzeit fotografierst beginnt die Reportage während der Trauung. Egal ob Standesamt, kirchliche Trauungen oder freie Trauungen – stelle dich immer dem Zeremonienleiter persönlich vor.

Respektiere die Arbeit des Pfarrer oder der Standesbeamtin und er wird dich nicht als „Störenfried mit der Kamera“ wahrnehmen. Frage den Pfarrer in der Kirche, was du fotografieren darfst. Frage aber nicht, was du nicht fotografieren darfst, denn dann wird dir der Pfarrer mehr verbieten als anders herum.

Im Idealfall lässt du auch den Blitz in der Tasche und nimmst eine lichtstarke Brennweite für die Trauung. Bei schlechten Lichtverhältnissen in der Kirche empfehle ich lieber mit ISO 3200 und Blende 1.4 zu fotografieren, als durch einen Blitz der die ganze Zeremonie stört. Die modernen Kamerasensoren können so hohe ISO-Werte locker verkraften. Ausnahme: bei zu langen Belichtungszeiten. Versuche immer mindestens eine 1/250 Sekunde Belichtungszeit zu erreichen, um keine Bewegungsunschärfen zu bekommen.

Ein wichtiger Teil der Hochzeitsfotografie: Achte während der Trauung unbedingt auf die Gäste. Kinder, Omas und Opas, die Eltern des Hochzeitspaares und die Trauzeugen sollten immer mit beobachtet und fotografiert werden. Oft gibt es da wunderschöne Fotomotive.

Für alle Trauungen gilt: Fotografiere unbedingt das Ganze. Das heißt, mache nicht nur Fotos vom Brautpaar in der Kirche, sondern fotografiere auch die Reaktionen der Gäste und all das, was sich um das Brautpaar herum abspielt. Das Brautpaar wird davon recht wenig mitbekommen und freut sich im Nachhinein umso mehr, wenn sie sehen, was während der Trauung um sie herum so passiert ist.
Achte auch auf Details und Schmuck an der Traulocation. Dem Brautpaar ist die Deko in der Kirche bzw. bei der freien Trauung wichtig gewesen. Daher gehören in der Hochzeitsfotografie solche Fotos einfach dazu.

Verhalte dich als Hochzeitsfotograf während der Zeremonie immer unauffällig & nutze einen geeigneten Moment um deine Perspektive zu verändern. Stelle auch sämtliche Töne von deiner Kamera aus. Hat deine Kamera einen Silent Modus – nutze ihn unbedingt. Bei spiegellosen Kameras solltest du jedoch darauf achten, dass du keine Streifen (Banding) erzeugst, denn diese Fotos sind nicht mehr zu retten. Das ist oft der Fall, wenn viel Kunstlicht vorhanden ist.

 

Objektive wechselst du nur in Situationen, in denen du weißt, dass du genug Zeit dafür haben wirst. Nichts ist schlimmer, als wenn du einen Moment verpasst und du anfängst hektisch ein Objektiv auf die Kamera zu schrauben.

 

Die folgende Liste zeigt dir die wichtigsten Motive, die dich als Hochzeitsfotograf während der Trauung erwarten:

 

  1. Einzug der Braut 
  2. Foto in der Totalen
  3. Fotos vom Brautpaar während der Trauung
  4. Fotos von den Gästen während der Trauung
  5. Ringübergabe und Ringtausch
  6. Der 1. Kuss als Ehrpaar
  7. Auszug des Brautpaares

 


 

 

Standesamt fotografieren

Beim Standesamt kommen noch Fotomotive wie das Unterschreiben des Eheurkunde, Unterschrift der Trauzeugen und das Überreichen des Stammbuches hinzu. Ungefähr 20 bis 25 Minuten dauert die standesamtliche Trauung.
Achte darauf, dass du die Standesbeamtin nicht störst und dass du nicht aufdringlich bist.

 

Kirchliche Trauung fotografieren

 

Egal ob es eine evangelische oder katholische Trauung ist – bitte sei stets respektvoll und leise. Bei einer kirchlichen Trauung solltest du immer zurückhaltend fotografieren – es handelt sich schließlich um einen Gottesdienst.


Wichtig: Einige Pfarrer/ Pastoren werden dir nicht erlauben bei Gebeten Fotos zu machen. Rede vor der Trauung unbedingt mit dem Pfarrer und respektiere seine Ansagen! Die Dauer einer kirchlichen Trauung reicht von 45 bis 60 Minuten – selten auch noch länger.

 

 Je nach Erlaubnis des Pfarrers die Segnung, Fürbitten, der Gesang, Segnung der Ringe, sind zusätzliche Motive bei einer kirchlichen Trauung. Bei den meisten kirchlichen Trauungen ist die Segnung verboten zu fotografieren. Deshalb ist es wichtig, dieses vorher abzuklären ob du fotografieren darfst.

 

Tipp: Wenn in der Kirche wenig Kunstlicht vorhanden ist, kannst du den elektronischen Verschluss deiner spiegellosen Kamera nutzen und lautlos fotografieren.

 

 

Freie Trauung fotografieren

Als Hochzeitsfotograf bei einer freien Trauung wirst du es am einfachsten haben um gute Fotos zu machen. Denn dich werden dort oft sehr entspannte Traurednerinnen erwarten, die sich darüber freuen, wenn das Paar schöne Fotos bekommt. Die Dauer einer freien Trauung beträgt in der Regel in etwa 45 Minuten.

Oft kannst du dich bei einer freien Trauung komplett frei bewegen und kannst die unterschiedlichsten Perspektiven wählen. Sehr schöne Motive bei einer freien Trauung sind Rituale, Eheversprechen und ggf. Ansprachen von Trauzeugen. Fotografiere auch die Traurednerin, sie wird sich sicher auch über ein schönes Foto freuen!

 

 

Gratulationen und Sektempfang

Direkt nach der Trauung und dem Auszug des Brautpaares geht es zu der Gratulation über.

Hier kannst du als Fotograf eine wunderschöne Stimmung einfangen, indem du die Gratulationen der Gäste sowie die Interaktionen mit dem Brautpaar fotografierst.

 

Fotos wirken noch besser, wenn du direkt ran gehst. Versuche auch die Perspektive zu wechseln, damit bei den ganzen Gratulationsfotos keine Langeweile aufkommt.

Meistens verlaufen die Gratulationen mit dem Sektempfang Hand in Hand und es gibt Häppchen, Sekt und die Gäste stoßen an.

 

 

TIPP: Bitte sei nicht der Fotograf, der mit als erstes mit der Brezel und dem Sektglas in der Hand irgendwo in der Ecke herumsteht und in Ruhe isst, während die Gäste noch hochemotional das Brautpaar beglückwünschen.

Mach das bitte dann, wenn ausreichend Zeit dafür ist. Versuche einfach, dafür einen passenden Moment zu finden. Es wird ihn geben, ganz bestimmt.

 

 

Gruppenfotos der Hochzeitsgesellschaft

 

Gruppenfotos sind Standardmotive in der Hochzeitsfotografie. Aber es muss nicht immer statisch sein. Hab keine Angst und sei kreativ!

Oft möchte das Brautpaar nach dem Sektempfang Gruppenfotos machen, da alle Gäste gerade in der Nähe sind.

 
Gruppenfotos sind Pflichtmotive in der Hochzeitsfotografie. Sie sind jedoch kein Hexenwerk und schnell abgearbeitet, wenn du folgenden Dinge beachtet:

  • Platziere die Gäste so, dass sie nicht in die Sonne blicken
  • Fotografiere leicht erhöht
  • die Kleinen nach vorn, die Großen nach hinten stellen
  • bei großer Gästeanzahl ist ein Weitwinkelobjektiv nützlich – aber platziere niemanden am direkten Rand – lieber lass etwas Platz und croppe nachträglich rein
  • Fotografiere nicht zu viele Konstellationen an Gruppen, da Brautpaar und Gäste auch Feiern wollen
  • Mach die Blende zu, damit jeder scharf ist
  • Mache mehrere Fotos von einem Motiv

 

Mein Tipp: Sprech beim Vorgespräch ab, welche Konstellationen dem Brautpaar am Wichtigsten sind und wen sie am Hochzeitstag nicht vergessen möchtet. Die Trauzeugen können dich dabei unterstützen.

 

 

Tortenanschnitt

Auf den meisten Hochzeiten, die man fotografiert, wird es Nachmittags Kaffee und Kuchen geben. Das Brautpaar wird hier die Hochzeitstorte anschneiden. Ebenfalls wirst du hier noch die Möglichkeit haben, schöne Reportagefotos zu machen. Die Gäste stehen um das Brautpaar herum, während sie die Torte anschneiden, kannst du auch ein paar Fotos mit den Blicken der Gäste einfangen.

In vielen Fällen gibt es auch ein paar Lacher, wenn Braut und Bräutigam darum kämpfen, wer die Hand auf dem Messer oben hat.

Tipp: Achte beim Tortenanschnitt besonders auf Kinder, denn die Kombination aus leckerem Kuchen und den Blicken der Kinder ist immer ein dankbares Fotomotiv.

 

 

Brautpaarshooting


Die folgender Liste soll es dir ermöglichen, dass Brautpaarshooting zu vereinfachen.

  • Schwiegermütter und Gäste haben beim Shooting nichts zu suchen, da sie das Brautpaar nur ablenken. Bei mir dürfen die Trauzeugen mitkommen, um mich beim Shooting zu unterstützen, z.B. das Kleid richten
  • Dein Brautpaar wird bestimmt keine Shooting-Erfahrung haben, also ist es dein Job die Beiden gut aussehen zu lassen.
  • Achte darauf, dein Paar nicht in die pralle Sonne zu stellen.
  • Auf Mischlicht und Lichtflecken im Gesicht achten.
  • Übertreibe es nicht. Nimm dir maximal 60-90 Minuten für das Shooting.
  • Kurze aber klare Anweisungen geben wie „Nehmt euch in den Arm.“, „Dreht euch zueinander“, etc.
  • Lass die Beiden laufen und fotografiere dabei aus unterschiedlichsten Perspektiven.
  • Denk auch daran wie Schmuck, Brautstrauß und Ringe zu fotografieren.

Erstelle dir eine Liste mit Motiven, auf die du zurückgreifen kannst, wenn dir die Ideen ausgehen.


Tipp: Lass dein Brautpaar nicht die ganze Zeit in die Kamera schauen.

 

 

 

Abendessen

Hier hast Zeit, etwas durchzuatmen. Fotografiere doch, wie sich die Gäste essen holen, die Köche das Essen vorbereiten. Fotografiere aber bitte keine Gäste beim essen.


Setz dich auch mal hin und iss einen Happen, schau auf die Tischordnung wo sich dein Platz befindet. Tanke auf und ruhe dich kurz aus! Sei jedoch bereit Fotos zu machen, falls jemand spontan eine Rede hält.

Geschenke

 

Nach dem Essen, kannst du weitere Details und Geschenke der Hochzeit fotografieren.

Die Gäste werden länger als du am Tisch sitzen und so kannst du in Ruhe Ausschau nach weiteren Details und Mitbringsel der Gäste halten, die du fotografieren kannst.

 

Spiele und Reden

Wirst du eine Hochzeit fotografieren, so wirst du auch die eine oder andere Rede fotografieren. Denn die gibt es auf fast jeder Hochzeit. Wahrscheinlich ist es in der Location schon sehr dunkel geworden und du wirst mit Blitzen arbeiten müssen. Versuche trotzdem noch die Lichtstimmung im Saal mit aufzunehmen – stell den Blitz also nicht zu stark ein.

Achte auf Braut und Bräutigam sowie auf die Gäste bei den Reden. Wechsle die Perspektive, wenn du Zeit dafür findest.

 

Eröffnungstanz

Der Eröffnungstanz ist ein echtes Highlight und nicht so einfach zu fotografieren. Besonders dann, wenn dir der DJ das Licht ausknipst und du im Dunklen fokussieren musst.

Hier hilft dir der manuelle Fokus und eine kleine Blendenzahl. Stelle deine Blitze dementsprechend stark ein.

Du kannst auch entfesselt blitzen, dadurch schaffst es noch schönere Fotos vom Tanz zu bekommen. Allerdings ist das eine Technik für fortgeschrittene Fotografen, die etwas Übung braucht.

 


Brautstrauss-Wurf


Der Brautstrauss-Wurf ist eines der fotografischen Highlights auf jeder Hochzeit. Das Strumpfband hingegen wird weitaus weniger geworfen.

 

Schneller Auslöser, richtige Belichtung und vor allem(!) deine richtige Position als Hochzeitsfotograf ist ganz wichtig! Hier ist absolute Schnelligkeit gefragt, denn binnen Sekunden ist der Strauss gefangen und die Emotionen gehen hoch.

Bedenke, dass der Brautstrausswurf selbst 3 Sekunden dauert und in diesen 3 Sekunden 4 Highlightfotos gemacht werden müssen.

Ich haben einen kleinen Tipp: Zählt gemeinsam mit der Braut und allen potentiellen Fängerinnen bis 3 – der Wurf wird somit 3 Mal angedeutet – und erst dann wird geworfen. Dann ist zumindest das erste Foto fix im Kasten und man kann die Konzentration dann ganz den anderen Fotos widmen.


Party

Oft der letzte Punkt auf einer Hochzeit. Direkt nach dem Eröffnungstanz steigt die Party. Hier empfehle ich dir, direkt mit auf die Tanzfläche zu gehen und mit einem weitwinkligen Objektiv Fotos von den tanzenden Gästen zu machen.

Hier kannst du auch entfesselt blitzen. Oder du erhöhst die Belichtungszeit auf 1/15 Sekunde um Wischer mit ins Foto zu bekommen, die dann die Action der Party zusätzlich untermalen. Tipp: Stelle deine Blitzsynchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang, damit er erst kurz vor Ende der Belichtung das Motiv einfriert.


Die Verabschiedung

Auch die Verabschiedung von der Hochzeitsgesellschaft sollte nicht zu kurz kommen. Schließlich wissen wir nicht, wem wir wieder begegnen und oft wird dann auch nochmal nach einer Visitenkarte gefragt.

Nun hast du es tatsächlich bis ganz hier runter geschafft zu lesen und kennst nun die Basics der Hochzeitsfotografie. Ich wünsche dir viel Spass bei deiner ersten fotografischen Hochzeit. Wenn du Fragen und Anregungen zum Beitrag hast, dann lass mir gerne einen Kommentar da.

Ich antworte bestimmt!

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