Eheversprechen: so schreibst du das perfekte Ehegelübde
Das Eheversprechen ist der emotionalste und bedeutendste Teil einer kirchlichen, standesamtlichen oder freien Trauung. Es erfordert Vorbereitung und vor allem viel Mut. Lasst euch von unseren Tipps inspirieren!
„Lieber Frank, ich nehme dich zu meinem angetrauten Mann. Diesen Ring trage ich als Zeichen meiner Liebe und Treue. Ich werde dich lieben, achten und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis der Tod uns scheidet.“
Spürt ihr die Romantik, die tiefgreifende Liebe, die in diesen Worten liegt?
NEIN? – So ging es mir auch.
Ein solches Eheversprechen fehlt das Gefühl und die Bedeutung. Es wirkt wie ein vorgetragenes Schulreferat, das weder den Hochzeitsgästen noch dem Brautpaar in Erinnerung bleibt.
Das Eheversprechen sollte das wertvollste und tiefste Versprechen im Leben sein.
Doch wie verfasst man ein persönliches Eheversprechen?
Die nachfolgenden Tipps werden euch dabei helfen. Am Ende des Artikels findet ihr einige Beispiele, die euch bei der Formulierung eures eigenen Eheversprechens unterstützen.
Was ist ein Ehegelübde?
Ein Ehegelübde gibt euch während der Trauung die Möglichkeit, euch ein ganz persönliches und privates Liebesversprechen für eure Ehe zu geben. Mit diesem einzigartigen Versprechen gestaltet ihr
eure Hochzeitszeremonie wesentlich individueller.

Das Ehegelübde ist eine Erweiterung des „Ja“ – Worts.
Es ist kein Muss, ein Gelübde zu verfassen; viele Brautpaare entscheiden sich jedoch dazu, ihr Eheversprechen in eigenen Worten zu formulieren, um die Zeremonie noch persönlicher zu gestalten. Euer individuelles Ehegelübde wird der wohl emotionalste Teil der Trauung sein – letztendlich stammt es aus euren Herzen.
Bevor ihr mit dem Schreiben beginnt, besprecht im Vorfeld mit eurem Partner oder eurer Partnerin, ob ihr bereit seid, ein eigenes Gelübde zu verfassen. Wenn ihr euch dafür entscheidet, informiert unbedingt euren Pfarrer, Priester, Standesbeamten oder freien Theologen, damit ihr auch ausreichend Zeit dafür erhaltet.
Hinweis: Bei einer katholischen Hochzeit ist es nicht immer möglich, ein Ehegelübde zu halten! Sprecht rechtzeitig mit eurem Geistlichen über die Möglichkeiten. Die katholische Kirche schreibt für die Eheschließung eine der beiden Formen des Vermählungswortes vor. Ein verständnisvoller Geistlicher wird jedoch sicher eine Möglichkeit finden, euer individuelles Gelöbnis an das offizielle Vermählungswort anzuschließen.
Vorbereitungen und Form für das Ehegelübde
Nehmt euch Zeit für euer Ehegelübde – wartet nicht bis zur letzten Minute vor der Hochzeit! Denkt in Ruhe darüber nach, was ihr eurem Partner an diesem bedeutenden Tag sagen möchtet: Was habt ihr
gemeinsam erlebt? Welche gemeinsamen Höhen und Tiefen habt ihr durchlebt?
Ein Eheversprechen sollte in erster Linie persönlich sein und aus tiefstem Herzen kommen. Lass deinen Gefühlen freien Lauf und beschränke dein Gelübde auf wenige treffende Sätze.

1. Bevor du loslegst
Es kann schwierig sein, tief empfundene Gedanken prägnant in Worte zu fassen. Diskutiert mit eurem Partner über die Inhalte eurer Eheversprechen. Ihr müsst nicht das Endergebnis enthüllen, aber klärt einige grundlegende Punkte:
- Wollen wir uns ähnliche Versprechen geben?
- Soll das Gelübde in einem bestimmten Stil verfasst werden?
- Gibt es Themen, die wir vermeiden wollen?
2. Tipps für einen gelungenen Einstieg
Damit ihr nicht vor einem leeren Blatt Papier sitzt, habe ich einige Fragen zusammengestellt, die euch helfen können, erste Worte für euer Ehegelübte zu finden:
- Was liebt ihr besonders an eurem Partner?
- Welche Eigenheiten schätzt ihr an ihm/ihr?
- Welche gemeinsamen Erlebnisse werdet ihr nie vergessen?
- Wie wünscht ihr euch eure gemeinsame Zukunft?
- Was macht eure Beziehung einzigartig?
Sammelt alle Gedanken und lasst diese eine Zeit lang „ruhen“, bevor ihr mit dem Verfassen des Gelübdes beginnt. Ein Zitat aus einem Song, einem Film oder einem Buch kann ebenfalls als schöner Einstieg dienen – solange es eine Verbindung zu euch hat.
Tipp: Führst du ein Tagebuch? Falls ja, blättere darin und erinnere dich so an besondere Momente in eurer Beziehung. Gleiches funktioniert auch super mit Fotoalben.

3. Euer Gelübde formulieren
Ein gelungenes Ehegelübde sollte immer frei vorgetragen werden. Achtet darauf, dass es nicht zu lang oder zu kurz ist – so vermeidet ihr Nervosität beim Sprechen. Perfektion ist nicht erforderlich; wichtig ist aufrichtiges Gefühl.
4. Fragt euch selbst - was macht die Liebe aus?
- Was bedeutet deine Partnerin/dein Partner für dich?
- Was hat dich dazu bewogen, dieses „Für immer“-Versprechen zu geben?
- Welche schönen Erinnerungen verbinden euch?
- Was vermisst du, wenn sie oder er nicht da ist?
Nutze die Antworten auf diese Fragen, um in Worte zu fassen, welchen Unterschied diese Person in deinem Leben ausmacht.
5. Erzähle eine Geschichte.
Erzählt eine Geschichte aus eurer gemeinsamen Zeit – vielleicht wie ihr euch kennengelernt habt oder besondere Momente miteinander geteilt habt. Dabei zeigt sich meist am besten, wie viel eure
Beziehung bedeutet.
- Wann war er oder sie für dich da, wenn es am notwendigsten war?
- Wann war er oder sie für dich da, wenn es überhaupt nicht wichtig war, aber er oder sie tat es dennoch?
- Wann hast du etwas vollkommen verbockt, aber sie oder er war dir nicht böse?
- Was hast du nur durch sie oder ihn gelernt?

6. Ergänze dein Versprechen mit persönlichen Aspekten.
Integriert klassische Inhalte wie Treue und Unterstützung in euer Gelübde, aber verleiht ihm eine persönliche Note durch kleine Alltagsversprechen:
- „Ich verspreche dir unsere Lieblingsserie nicht ohne dich weiterzuschauen.“
- „Ich verspreche dir immer genügend Schokobons bereitzuhalten.“
- „Ich verspreche, niemals Eselsohren in deine Bücher zu machen.“
7. Vergiss nicht die schlechten Zeiten.
Vergesst auch in schweren Zeiten nicht zuzuhören: Versichert eurem Partner/in, dass ihr auch dann füreinander da sein werdet.
8. Gemeinsame Ziele präzisieren
Benannt konkrete Wünsche für eure gemeinsame Zukunft:
- „Mit dir möchte ich ein Zuhause finden. Mit dir möchte ich die Welt entdecken“
- „Mit dir möchte ich eine Familie gründen.“
- „Mit dir möchte ich im Altersheim Dame spielen.“
9. Der Tod muss nicht das Ende sein.
Vermeidet den dramatischen Schluss „bis der Tod uns scheidet“ - denn es gibt keine Notwendigkeit, den letzten Satz so düster zu gestalten.
Schwelge in Erinnerungen
Um Inspiration beim Schreiben zu finden, umgebt euch mit Erinnerungsstücken – schaut Fotos an oder durchstöbert alte Nachrichten. Vielleicht erinnert sich auch ein Freund an schöne Erlebnisse mit euch.
Macht Pausen beim Schreiben
Eine kleine Pause kann oft Wunder wirken! Lasst euren Text ein paar Tage ruhen und schaut ihn dann mit frischem Blick erneut an.
Wie lang sollte das Eheversprechen sein?
Egal ob vor dem Altar oder beim Standesamt – die Zeit für die Zeremonie ist begrenzt. Planen Sie etwa eine Minute für euer Gelübde ein – das entspricht maximal 150 Wörtern. Es ist wichtig gut zu
überlegen, was ihr sagen möchtet.
Das Beste ist es natürlich, wenn ihr das Gelübde frei vortragen könnt – so könnt ihr euren Partner in die Augen sehen und die Emotionen direkt spüren. Verwendet daher eigene Formulierungen und
verzichtet auf unnötig komplizierte Ausdrücke.
Seid während der Trauung bitte entspannt! Notizen können hilfreich sein – sie bereiten den Boden für freies Reden. Und übt euer Gelübde im Vorfeld so oft wie möglich!
Hier noch einige kleine Beispiele:
Ideen für den Anfang
Ich liebe an dir
Als ich dich das erste Mal sah
Als wir uns kennengelernt haben
Du gibst/zeigst mir
Du machst mich glücklich, weil
Du bist für mich
Seit du an meiner Seite bist
Zusammen haben wir - geschafft/erreicht
Als du mich gefragt hast, ob ich dich heiraten möchte
Als ich dich gefragt habe, ob du mich heiraten möchtest
Ideen für das Ende
Ich danke dir für
Hiermit verspreche ich dir
Ich werde
Wenn ich morgen aufwache
Ich freue mich auf
Jeden Tag (in) unserer Ehe
Ich bin glücklich heute deine Frau/dein Mann zu werden
Für den Rest unseres Lebens
Für unsere Zukunft wünsche ich mir
Ich freue mich auf unsere Zukunft in / mit
Lasst euch beim Vortragen ruhig Zeit! Wenn Tränen der Rührung fließen oder eure Stimme zittert – das ist vollkommen normal! Lasst euren Emotionen freien Lauf – schließlich handelt es sich um
euren besonderen Tag!
Denkt daran: Es gibt kein richtig oder falsch bei dieser kleinen Liebeserklärung! Und ganz wichtig: Vergesst nicht die Taschentücher.


Beispiele für traditionelle Ehegelübde
Liebe/r … , ich nehme Dich an als meine Frau (bzw. Mann). Ich verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis in alle Ewigkeit. Ich will Dich
lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens. Trage diesen schönsten aller Ringe – unseren Trauring – als Zeichen meiner Liebe und Treue.
Liebe/r … , ich nehme Dich als meine Ehefrau aus Gottes Hand. Ich will Dich lieben und achten, Dir vertrauen und treu sein. Ich will Dir helfen und für Dich sorgen, will Dir vergeben,
wie Gott uns vergibt. Ich will zusammen mit Dir Gott und den Menschen dienen, so lange wir leben. Dazu helfe mir Gott.
Liebe/r … , in Verantwortung vor Gott, vor Dir und vor unseren Familien und künftigen Kindern und Kindeskindern schwöre ich Dir ewige Treue. Ich vertraue auf Gott, auf Dich und auf
mich, dass mich meine Schwächen nie an diesem Versprechen zweifeln lassen und unsere Ehe mir allzeit festen Stand gibt. So wie ich auch Dir in Zeiten des Zweifelns oder der Angst fest
beistehen werde. Ich werde Dich lieben, achten und ehren, bis dass der Tod uns scheidet.
Liebe/r … , ich nehme Dich zu meiner Frau/meinem Mann. Ich verspreche Dir aus tiefstem Herzen, Dich zu lieben und zu ehren, zu beschützen und zu trösten. Ich lass Dich weder in guten
noch in schlechten Tagen im Stich, weder in Reichtum noch in Armut, weder in Gesundheit noch in Krankheit. Ich halte Dir die Treue, bis zum Ende meiner Zukunft, bis zum Ende meiner
Tage.
Liebe/r … , ich nehme Dich aus tiefstem Herzen und mit voller Überzeugung zu meiner Frau/meinem Mann. Ich werde stets mit aller Kraft versuchen, Dir ein guter Partner zu sein. Ich
werde fest an Deiner Seite stehen, wenn die Welt wackelt. Ich werde nicht von Deiner Seite weichen, ob Du gesund bist oder krank. Ich werde alle Zeit ehrlich zu Dir sein und Dich
lieben und achten und ehren.


Moderne und weltliche Ehegelübde
Liebe/r … , ich kann Dir nicht versprechen, dass wir einfach nur gute Zeiten erleben. Ich kann Dir nicht versprechen, dass wir alle Zeiten strahlend und schön bleiben. Ich kann Dir nicht
versprechen, dass wir alle Zeiten jung und gesund bleiben. Was ich Dir aber aus tiefstem Herzen versprechen kann, ist, dass ich Dir durch alle Zeiten treu zur Seite stehen werde, dass ich mich
jederzeit vor Dich oder hinter Dich stellen werde, dass ich bis zum Ende der Zeit aus freien Stücken bei Dir bleiben werde, was immer auch geschieht. Warum? Weil ich Dich liebe!
Liebe/r … , Du bist mein größtes Glück und Geschenk. Du bist mein Sonnenschein und meine Regentage. Du bist mein Leben und vor allem meine große Liebe. Ich freue mich so, dass Du heute meine
Frau/mein Mann wirst. Deshalb schenke ich mich heute Dir selbst. So werden wir zum schönsten Glück und Geschenk füreinander. Ich werde Dir heute, in Zukunft und sowieso alle Tage treu,
fürsorglich und mit Achtung zur Seite stehen.
Liebe/r … , ich möchte mein Leben mit Dir teilen und auch meine Träume, mein Glück, meine Ängste und meinen Schmerz. Ich möchte Dir blind vertrauen und Dein Vertrauen in mich jeden Tag
rechtfertigen. Ich verspreche Dir, mit Dir zu teilen, wenn zu behalten bequemer wäre. Ich verspreche Dir, mit Dir zu sprechen, wenn zu schweigen einfacher wäre. Ich verspreche Dir, mit Dir zu
streben, wenn innezuhalten leichter wäre. Nimm diesen Ring für all meine Versprechen. Ich werde Dich lieben, ehren und achten für alle Zeiten!
Liebe/r … , ich sage aus tiefstem Herzen JA zu Dir! Mein JA gilt in guten wie in schlechten Zeiten. Mein JA gilt für seichte und für steile Wege. Mein JA gilt für Zeiten, die voller Hoffnung sind
und auch für solche Zeiten, die hoffnungslos erscheinen. Mein JA gilt für alles an Dir, in Dir und um Dich herum. Mein JA zu Dir gilt universell. Du bist mein Glück, meine Liebe und mein Leben.
Mit diesem schönsten aller Ringe – unserem Trauring – verspreche ich Dir mit jeder Faser mein JA!
Liebe/r … , heute ist mein bester Tag. Bei allem, was mir lieb und teuer ist und vor all unseren Lieben nehme ich Dich heute zur Frau/zum Mann. Bis ans Ende unserer Tage will ich mit Dir lachen
und weinen, reden und schweigen, toben und innehalten. Ich will Deine Stärken fördern und Deine Schwächen lächelnd ertragen. In schweren Zeiten werde ich Dir beistehen und alle Tage werde ich Dir
treu sein. Nimm und trage diesen Ring als Zeichen meines Versprechens!


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Ich freue mich, wenn ich Euch einige wertvolle Hinweise das perfekte Ehegelübde geben konnte.